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3 Blair Athol´s im Vergleichstasting


Blair Athol, Signatory, Flora&Fauna, CS Dram, Blair Athol 30yrs.

Heute wird Blair Athol getankt. Mir ist vor einiger Zeit ein Blair Athol von Signatory Vintage aufgefallen, der zu deren Jubiläum auf den Markt kam, ich fand ihn jedoch recht hochpreisig. Angesteckt durch dieses Release hielt ich in der Folge die Augen offen nach älteren Blair Athols und knappe zwei Wochen später war es soweit.

Ich erstand diese Flasche 1976 destillierten Blair Athol 30yrs. von CS Dram mit 54,9% in fassstärke abgefüllt. Der Preis den ich bezahlt habe kam mir mit 161,50€ ganz nett vor und ich machte kurzerhand eine Flaschenteilung mit besonderen Bedingungen daraus. Wer bereit war mir innerhalb von 14 Tagen seine Notes zu dem Whisky zukommen zu lassen, der durfte sich einen Anteil der Flasche sichern. Geteilt wurde natürlich im fassstarken Forum und es hat mich wie immer nicht enttäuscht. Nicht nur, wurden mir alle Notes fast pünktlich zugeschickt, teilweise gar ohne erneute Aufforderung. Nein, mir wurden auch noch 2 weitere Blair Athols quasi geschenkt. Diese hier:

Und so wurde dann aus diesem eh schon großen Artikel, da ich die Notes der anderen mit einfließen lassen möchte, ein noch größerer Artikel. Ich halte mich daher recht kurz hier im Vorgeplenkel und sage zur Destillerie garnix ausser: Tochter einer Diageo!


Tasting:



Blair Athol 30yrs. CS Dram:


Geruch:

In Honig eingelegte helle Früchte gepaart mit Leder, alten Büchern und Möbelpolitur. Dazu Holznoten aller Art. Aprikose und Möbelpolitur sind für mich am dominantesten. Auch auf der Gewürzseite spielt hier einiges mit rein.


Geschmack:

Neben vereinzelten Citrusnoten bekommt man hier vor allem viel Holz fürs Geld. Es ist leicht bitter mit Tabak- und Ledernoten. zu meinem Glück ist alles aber noch recht rund und nicht zu sehr Eiche rustikal.


Abgang:

Ein recht süßer Start mit etwas Tabak und Möbelpolitur dann wird es jedoch recht pfeffrig mit viel Holz und nussigen Röstaromen.


Normal steht hier mein Fazit, in diesem Fall kommen allerdings die Meinungen der anderen Tester:


N: Citrus, leichter Honig, dezent Holz G: Zunächst citrus-süß, holzig-bitter, dann kommt Pfeffer durch A: lang, süß und pfeffrig Charakteristisch, recht holzig und pfeffrig, ein wenig zu überlagert um massenkompatibel zu sein, für mich persönlich aber immer noch gut. 87 Punkte


Nase: Holz, bissel alkoholisch, juicy fruit Kaugummis. Taste: Holz, bisschen Orange und Zitrone oder vielleicht eher Orangeat? sonst nicht viel los. Abgang: mittellang, holzig. Gefällt mir eigentlich ganz gut, aber für 30 years hätte ich etwas mehr erwartet

N: schon von weitem strömt einem ein fruchtiger Schwall entgegen, in der Nähe dann eher etwas vergorene Früchte und Stachelbeere, aber auch eine Süße von Rum-Rosine und Honig, etwas nussig und leicht grasig, die knapp 55% Alkohol sind fast nicht spürbar G: cremig, Grapefruit, bitter, leichter Zündholzschwefel, das Alter hat schon eine gute Portion Holz eingebracht, Der Alkohol ist nun gut spürbar und man merkt das er mehr als Trinkstärke hat. A: mittellang - lang, herb, holzig Wasser bringt nicht wirklich was. C: die Nase find ich faszinierend, die sich leider im weiteren Verlauf nicht im Geringsten weiterführt. Der Geschmack und Abgang geht eher ins bittere, schweflige, holzige, was nicht so ganz mein Fall ist. Für mich ist das ein reiner Schnüffelwhisky.

Nase: Süß, Honig, helle Früchte (Mirabelle, Quitte, weißer Pfirsich, Honigmelone), getrocknete Süßfrüchte (Ananas, Papaya), Schaumbananen, Möbelpolitur, alter Buchrücken, leicht modriges Ständerfachwerk, nasse Pappe und eine leichte Mineralität. Mund: Zunächst spiegelt sich die Süße der Nase im Mund wieder. Süße Früchte (gelbe Weintrauben, Honigmelone, frische Feigen, getrocknete Ananas), Vanille, helles Fudge, Sahne-Karamell-Sauce mit ordentlich Butter. Dann folgt ein mittelkräftiger Antritt aus der Fasswand mit deutlichen aber nicht alles überlagernden Tanninen. Etwas frisch geriebener Ingwer, dunkle Milchschokolade und im Hintergrund ein Hauch von Rosenwasser. Abgang: Lang, wärmend, wuderbar fruchtig-süß mit süßen Eichensaft, reifen Saftorangen, getrockneten Südfrüchten und etwas stark gesüßtem Mocca zu Ende hin. Fazit: Eine schöne, gut gereifte Abfüllung die durch Ihre Würzigkeit gut in den Herbst als auch durch ihre fruchtige Süße gut in den Sommer passt. Lecker!


Fazit:

Ja es war ein netter Dram, nein es war nicht weltklasse. Für mich war es ein sehr hellfruchtiger und tabaklastiger Whisky, der weder sein Alter im Fass, noch die lange Zeit seit dem Release versteckt. Ganz klar wären 400€ kein angemessener Preis hierfür. Unter den gegebenen Umständen war der Kauf aber durchaus gut und ich vergebe 84 Punkte.


Blair Athol 12yrs. Flora&Fauna:


Geruch:

Das positive mal zum Anfang: Auch hier kriege ich eine ganz nette Aprikosennote, neben Holz, Getreide und etwas Säure.


Geschmack:

Das geht hier schon alles recht wässrig los. Geschmacklich finde ich helle Früchte eine doch recht starke Süße, Honig und etwas Holz.


Abgang:

Ich schreibe es jetzt mal so auf, wie es auf meinem Notizzettel steht:

Holz, süß, langweilig, leichte Säure, etwas Tabak dann leicht bitter.


Fazit:

Also am besten gefallen hat mir die Farbe des Whiskys. Da haben die Damen und Herren von Diageo genau die richtige Menge Zuckerkulör reingeplantscht. Toll Diageo! Weiter so!

Tatsächlich war dieser Blair Athol 12er einfach ziemlich lahm (74 Punkte).


Blair Athol 29yrs. Signatory Vintage


Geruch:

Neben den Holznoten, die nach 29 Jahren einfach da sein müssen kommt mir sofort der Geruch von frischem Teig entgegen. Dazu Getreide und viele Fruchtnoten, Pfirsich, Aprikose, etwas Banane und Vanille.


Geschmack:

Ein sehr mildes und süßes Mundgefühl trotz des doch deutlichen Holzeinflusses. Die hellen früchte kommen weiterhin gut durch und ich empfinde ihn als überhaupt nicht bitter.


Abgang:

Getreide, süßer Honig und die hellen Früchte prägen auch den beginn des Abgangs. Dann wird es etwas würziger mit Tabak- und Ledernoten und schöner Eichen-Schrankwand. Es bleibt immer etwas Süße erhalten, wie ein Zuckerfilm auf den Lippen.


Fazit:

Ja, der ist schon sehr nett und etwas eleganter und runder als der CS Dram. Die Fruchtnoten und die Süße haben mir sehr gut gefallen und ich vergebe 87 Punkte.


Mein Gesamtfazit ist recht einfach: Kauft ruhig Blair Athol, aber nicht die Original Bottlings. Denn da gibts es nur den langweiligen 12er und wenn mal ein special Release von Diageo auf den Markt kommt, dann wird es dezent teuer. Ich denke hier ist man mit den unabhängigen Abfüllern besser bedient. Nachdem ich den 12er nicht empfehlen möchte und die anderen beiden Abfüllungen beide vergriffen sind ist meine Kaufempfehlung heute dieser Blair Athol:


Übrigens habe ich auch noch 3x 5cl des Blair Athol 30yrs. übrig, wovon einer für 15€ inklusive Versand deiner sein kann. Wie immer danke fürs Lesen.

Malthead

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