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Ben Nevis 7yrs. Signatory Vintage vs. Ben Nevis 27yrs. Glenscoma Tasting



Ben Nevis 2010 Signatory Vintage, Kirsch Import, Ben Nevis 27, Scoma, Tasting, Verkostung

Zum Vergleich stehen heute zwei Abfüllungen von Ben Nevis. Beide aus einem Einzelfass, beide in recht beeindruckender Fassstärke, beide aus Bourbon-Fässern und beide 2018 abgefüllt. Jedoch ist der Eine zwanzig Jahre älter als der Andere. Der siebenjährige Ben Nevis wurde von Signatory Vintage mit 60,8%vol. für Kirsch Import abgefüllt, der siebenundzwanzig-jährige wurde von Glenscoma (Scoma) mit 56,4%vol. abgefüllt. Hier sind die Base-Links:

Vor dem Tasting habe ich darüber nachgedacht in welcher Reihenfolge ich diese beiden Malts verkosten sollte. Ich schätze mal sehr viele Leute würden dazu tendieren den älteren Malt als zweites zu trinken. Das war auch mein erster Gedanke. Ich wollte das ganze dann aber doch etwas spannender gestalten und habe meine Frau darum gebeten, während ich Wasser hole, die Gläser in Hütchenspielermanier zu verschieben. Beide Gläser wurden natürlich vorher von unten markiert. Ich wusste also erst nach dem Tasting samt Punktevergabe welcher Whisky in welchem Glas war.


Tasting: Ben Nevis 7yrs.


Geruch:

Der Geruch dieses jungen Ben Nevis ist schon sehr intensiv. Die fruchtigen und süßen Noten dominieren so sehr, dass man Mango und Birnen definiert herausriechen kann. Auch die Vanille ist so intensiv, dass Sie schon fast wie Vanille-Extrakt aus einem Vanille-Pudding riecht. Die Eichenaromen spielen hier wirklich eine untergeordnete Rolle.


Geschmack:

Bei 60,8%vol. kommt natürlich schon ein bisschen Hitze auf. Aber auch hier sind die Aromen sehr intensiv und fein herauslesbar. Unreife Bananen und Mango stellen gemeinsam mit Vanille die süße Seite im Geschmack. Das Eichenaroma ist hier schon dominanter als im Geruch, aber immer noch hintergründig. Leichte Wachs und Lederaromen sind vernehmbar. Im Hintergrund schwingen Gewürzaromen mit, die ich nicht weiter definieren kann.


Abgang:

Der Abgang beginnt mit honigsüßen Eichenaromen. Leder und Wachs bringen weitere weiche und süßliche Töne in den Abgang mit ein. Auch hier ist die Vanille sehr intensiv. Die Gewürznoten gehen für mich im Abgang in Richtung Tannennadeln und sind doch recht pfeffrig.


Tasting: Ben Nevis 27yrs.


Geruch:

Der Geruch ist eine nette Mischung aus strohigen, holzigen und würzig-vanilligen Noten und einem netten Obstkorb. Im Obstkorb liegen hier Orangen, Pfirsiche und allerhand tropischen Kram (Mango, Ananas..).Wer also an seiner Klimabilanz arbeiten möchte, sollte vielleicht lieber zu diesem Malt greifen anstatt sich ein paar Früchte über die ganze Erde herschippern zu lassen.


Geschmack:

Die fruchtigkeit setzt sich im Geschmack fort und ich beginne mir die Frage zu stellen ob hier der Destilleriecharakter von Ben Nevis liegt. Ich hatte bisher noch nicht viele Ben Nevis im Glas aber in beiden Malts entdecke ich tropische Mango-Aromen. Hinzu kommt hier auf der Obstseite noch Ananas. Aromen von Tabak, Eiche, leicht Sandelholz und Gewürze runden den Geschmack ab.


Abgang:

Die Holzaromen wandeln sich etwas. Und es schmeckt nach sehr würzigem und frischen Holz. Sehr intensive Kaffee- und Tabaknoten kommen hinzu. Trotz wiederkehrenden tropischen und süßen Momenten ist das Finish eher würzig, pfeffrig und nussig. Alles endet mit einem intensiven Walnussaroma.


Fazit:

Beide heute verkosteten Malts sind wirklich gut gemacht und verlieren auch mit Wasser nicht an Aroma. Wasserhinzugabe ist hier absolut erlaubt und interessant. Mich stört jedoch bei beiden die Gewürznote, die ich gar nicht genauer benennen kann. Auch spielt im Hintergrund eine Pfeffernote mit, die mir nicht wirklich liegt.

Objektiv bewerte ich die beiden Malts dennoch mit 87 Punkten für den Ben Nevis 7yrs. und 84 Punkten für den Ben Nevis 27yrs. Ich habe den Ben Nevis 7yrs. übrigens für den Ben Nevis 27yrs. gehalten. Ein Altersunterschied war für mich nicht wirklich erkennbar. Ich schätze die Frage welcher der beiden Malts einem besser schmeckt ist eine reine Typfrage.

Der Ben Nevis 7yrs. ist noch bei vielen Händlern verfügbar für um die 50€. Der Ben Nevis 27yrs. ist bei Scoma schon länger ausverkauft und die Preise bei den anderen Händlern und auf dem Zweitmarkt sind schon deutlich gestiegen im Vergleich zu den 79€, die Scoma mal in einer Aktion verlangt hat. Als Alternative kann ich die Standard-Abfüllung Ben Nevis 10 empfehlen, den ich hier auch verlinke:


Danke fürs Lesen.

Malthead

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