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Elijah Craig 12yrs. Barrel Proof


Der Elijah Craig Small Batch (Base-Link) ist unter den Bourbon-Freunden schon seit langer Zeit eine anerkannte und feste Größe. Vor einiger Zeit kam dann Panik auf, denn auf dem Front-Label ist die Altersangabe verschwunden und der Hersteller gab bekannt, dass es wohl einen Mangel an 12-jährigem Bourbon gibt. Bei diesem Batch steht die Altersangabe seitlich an der Flasche, in Zukunft soll sie aber wohl ganz verschwinden, da dann kein 12-jähriger Elijah Craig mehr verfügbar ist. Für viele Leute ist die Altersangabe von 12 Jahren bei Bourbons so etwas wie eine magische Grenze. Denn nach 12 Jahren ist ein Bourbon quasi maximal gereift, alles darüber kann schnell zu holzig werden.

Ansonsten kann ich schon im vorab ein Lob aussprechen für das gelungene Flaschendesign. Die Optik ist sicherlich Geschmackssache aber die Flasche ist super praktikabel. Egal ob man selbst oder die Flasche voll bis unter den Rand ist, man kann auf Grund der Form quasi immer tropf-frei ausgießen. Hier haben die Designer echt gut mitgedacht und nicht auf Teufel komm raus eine edle Flasche designet, bei der man dann regelmäßig die Hälfte verschüttet.


Tasting:


Geruch:


Was erwarte ich und möchte ich von einem Bourbon? Im Prinzip genau das, was ich hier kriege. Allem voran gefällige, nicht zu bittere Eiche, Vanille, Karamell und Gewürze. Das würde im Prinzip reichen. Dazu kommen aber noch Tabakblätter und leichte Fruchtnoten, dunkle Orange gepaart mit Marzipan.


Geschmack:


Bei 62% ist dieser Bourbon zwar trinkbar und man quält sich nicht, ich persönlich verdünne ihn aber grundsätzlich und werde im Fazit nochmal darauf eingehen. Verdünnt bekommt man schöne und leichte Holznoten mit Zimt und Vanille. Kurzzeitig denkt man man isst eine Waffel auf dem Weihnachtsmarkt. Dazu gesellt sich Karamell und nach einiger Zeit im Mund wird das Holz und die Gewürze dominanter.


Abgang:


Der Abgang ist etwas weniger süß und vanillig. Hier geht es etwas herber und holziger zu. Das Holz ist für mich aber durchweg zartbitter und nie Tannin-überladen. Dazu kommt Tabak und dunkle Schokolade. Der "Abgang vom Abgang", also das was nach zehn Minuten noch zurückbleibt ist ein purer Mix aus Vanille und Holz.


Fazit:


Für mich ist das Fazit recht klar. Anscheinend haben sich da ein paar Männer zusammengetan und es sich zur Aufgabe gemacht einen Bourbon für mich zu kreieren. Danke Männer!

Tatsächlich ist es so, dass dieser Bourbon einfach alle Geschmäcker abdeckt, die man von einem gut gereiften Bourbon erwartet und dabei nicht in Richtung "Baumrinden-Wahnsinn" abdriftet. Ich bin der Meinung, dass man einen Fehler macht, wenn man ihn in der vollen Fassstärke genießt, denn im Aroma dominieren dann fast ausschließlich Holz und Gewürze, die vom Alkohol mehr angeschoben werden als die süßen Noten. Gut schmecken tut er eigentlich in allen Verdünnungsstufen, bei rund 50% schmeckt er mir jedoch am besten. Was ist nun die Bewertung für einen Bourbon der alles erfüllt was man erwartet? Meine spontane Notiz beim Tasting waren 88 Punkte, nun wo ich den Artikel schreibe muss ich sagen, dass das Gesamtpaket bei diesem Bourbon (Preis, Flaschendesign, Fassstärke zum selber Planschen und letztlich auch Age-Statement) so gut sind, das ich 90 Punkte vergebe.


Nicht immer gebe ich eine Kaufempfehlung, in diesem Fall aber aus voller Überzeugung:

Für den Einstieg:


oder:



Danke fürs Lesen

Malthead

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