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Zwei neue Malts von Lidl: Ben Bracken 8yrs. und 16yrs. Islay Single Malt Scotch Whisky

Aktualisiert: 21. Nov. 2019


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Alle Jahre wieder kurz vor Weihnachten schmeißt Lidl eine Hand voll Whiskys und Blends auf den Markt, die meist für eine Menge Gesprächsstoff in den Foren und zwischen den Whiskynerds sorgen. Abgefüllt werden die Tropfen von Clydesdale Scotch Whisky Co. Die Destillerien, die dahinter stehen sind gänzlich unbekannt und die Preise die aufgerufen werden wirken in der Regel erstmal super-günstig. Der Normalpreis für die beiden Islay-Brüder ist 24,99€ für den 8-jährigen und 39.99€ für den 16-jährigen. Auch der Preis der beiden diesjährigen Blends ist wie immer recht günstig geraten. Der 16-jährige Blended Malt kostet 34,99€ und der 30-jährige Blend 59,99€.

Das alles bringt natürlich nichts wenn der Stoff nicht schmeckt. Ich persönlich gebe den Abfüllungen regelmäßig eine Chance und das hat sich bereits einige Male gelohnt. Es schmecken jedoch nicht alle Produkte von Lidl. Hier ein paar Links zu den Blends vom letzten Jahr:

Vergleichen möchte ich die beiden Islay-Malts heute mit einem alten Bekannten und zugleich einer festen Größe im Bereich der Islay-Standards, dem Lagavulin 16, den ich an anderer Stelle bereits ausführlich besprochen habe.


Tasting Ben Bracken 8yrs.


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Geruch:

Wow, ein sehr netter Geruch steigt hier aus dem Gläschen. Neben Bacon und den für mich typischen Lagavulin-Gerüchen nach Lagerfeuer und brennendem Holz rieche ich Vollkornbrot. Nach dem ersten Islay-Schwall kommen dann auch süße Noten in der Nase an. Honigbananen und Vanille. Insgesamt eine tolle Nase.


Geschmack:

Dieser Teil wird jetzt kurz. Ein wässriges Mundgefühl mit kaltem Rauch. Alles andere was ich hier schreiben könnte wäre mehr erzwungen als wirklich geschmeckt.


Abgang:

Plötzlich sind wieder Aromen da. Lagerfeuer-Rauch, Asche, Bacon, etwas Eichenwürze und Pfeffer. Das Finish ist sogar halbwegs lang, aber nicht sonderlich lecker.


Fazit:

Verglichen mit dem Lagavulin gewinnt der Ben Bracken 8 im Geruch, ist aber insgesamt unkomplexer, weniger dicht im Aroma und hellfruchtiger. Der Geruch ist wirklich gut, der Geschmack ist langweilig und das Finish nicht nach meinem Geschmack. Vermutlich trifft das Niemandes Geschmack. Insgesamt braucht das kein Mensch wirklich. 71 Punkte.


Tasting Ben Bracken 16yrs.


Geruch:

Der Rauch dieses Malts ist etwas medizinischer als der des Ben Bracken 8 und des Lagavulin 16. Dennoch riecht es nach Holzfeuer und Asche. Etwas Säure schwingt im Geruch mit. Süße Vanille, etwas Banane und Johannisbeeren kriechen nach einer Weile hinter dem Peat hervor.


Geschmack:

Im Geschmack ist der Peat keinesfalls dezent, er ist jedoch nicht erschlagend. Die Bacon-, Feuer- und Asche-Aromen vermischen sich zu einer Art Smoky-Barbecue-Soße. Dazu gesellen sich helle Früchte, Aprikosen und Bananen. Im Geschmack ist der Ben Bracken 16 weniger holzig und weniger würzig als der Lagavulin 16.


Abgang:

Ein wirklich gefälliger, intensiver werdender Rauch. Dazu kommt Holzfeuer und eine Spur Pfeffer. Das Finish ist doch recht lang und intensiv. Mir persönlich könnte es etwas mehr Süße vertragen.


Fazit:

Tatsächlich ist es so, das der Ben Bracken 16 mir in diesem Tasting am besten geschmeckt hat. Er ist etwas "heller" als der Lagavulin 16 und der Peat liegt mir etwas besser. Ob einem der Lagavulin 16 oder der Ben Bracken 16 besser schmeckt ist wohl Geschmackssache, der Ben Bracken braucht den Vergleich aber keinesfalls zu scheuen. Von mir gibt es hier und heute 85 Punkte.


Was ist nun also das Gesamtfazit zu den beiden Islay-Malts? Das Gesamtfazit ist, dass ein Gesamtfazit hier Schwachsinn ist. Den Ben Bracken 8 kann man getrost den Hasen geben. Auch der Preis kann diesen Malt nicht retten. Dies gilt jedoch keinesfalls für den Ben Bracken 16, denn das ist ein vernünftiger Malt und er hat einen Spitzenpreis für seine Eckdaten.


Die beiden Blends habe ich im übrigen mittlerweile auch verkostet. Notes gibt es hier. Wer etwas stöbern möchte, dem empfehle ich meine Bewertungsliste.

Wer sich einen der Lidl-Malts kaufen möchte, der darf gerne dem Link folgen:

Danke fürs Lesen

Malthead



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