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Welcher Bushmills ist der Beste? - ein Sixpack Bushmills im Tasting


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Seit etwas mehr als zwei Wochen bin ich nun zu Hause mit meiner Familie. Zuerst war ich selbst krank, jetzt ist es potentiell Jeder. Deutschland hat sich darauf verständigt "zu Hause zu bleiben" und sich nicht mit "Corona" anzustecken. Es sind Zeiten, die aus vielen verschiedenen Gründen schwierig sind. Viele Menschen haben finanzielle Sorgen, andere müssen sich nach Jahren plötzlich wieder mit ihrem Partner beschäftigen. Einige wussten ja kaum noch wie der aussieht oder wo Sie den abgestellt hatten. Und so bringen Männer derzeit das empfindliche Klima vieler Familien durcheinander und Frauen und Kinder nerven Männer bei ihren häufig neu erlernten Home-Office-Skills.

Und als wäre das nicht genug, bin unter anderem Ich, gerade als Lehrer für meine beiden Kinder tätig. Gott sei Dank sind die noch in der Grundschule, spätestens ab der 7. Klasse hätte ich Probleme bekommen. Was mir aber am meisten auffällt, ist der unglaubliche Drang der Menschen über das Thema Corona zu sprechen. Jede zweite Whats-App-Nachricht, die ich im März bekommen habe, ging um das "Virus", und in diesem Zusammenhang um Quarantäne, Klopapier oder Ähnliches. Sorgen und Belustigung wechselten sich hierbei munter ab. Ganz wertfrei gesagt ist Corona 2020, das was "der Flüchtling" 2019 war. Ständiges Thema und im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung. Grund genug mal wieder etwas anderes zu Lesen und Grund genug um mal wieder einen Sixpack zu trinken. Diesmal gibt es anstatt Bowmore, einen Sixpack Bushmills.


Im Sixpack enthalten sind:

Bushmills Original, Bushmills Black Bush und Bushmills 10 gebottled in den 90ern. Ein Bushmills 12 Distillery Exclusive, der für das erste österreichische Whisky-Museum gebottled wurde (noch genaueres gerne hier). Und dazu noch ein Bushmills 16 und ein Bushmills 21, beide recht aktuell gebottled.


Tasting


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Bushmills Original


Geruch:

Ich rieche Gerste, Klebstoff, Staub und Laub. Eine birnig-schnapsige Fruchtnote schwingt mit.


Geschmack:

Holz und Pfirsich gepaart mit Old-Bottle-Effect. Viele Geschmäcker sind fast komplett untergegangen. Geblieben ist kaum was Gutes und etwas Gerste.


Abgang und Fazit:

Ein holziges, ledriges und vor allem sehr sprittiges Finish. Man kann vermuten was es mal war. Was bleibt ist 62 Punkte.




Bushmills Black Bush


Geruch:

Die typische Bushmills-Gerste wirkt hier etwas strohig. Dazu kommen Datteln, Feigen und etwas Kirsche. Von der Intensität her sind wir bei 4 von 10 Punkten.


Geschmack:

Zunächst wirkt der Whiskey recht süß und getreidig, dann wird es jedoch sehr holzig und etwas bitter. Die Kirsche bleibt hier leider sehr im Hintergrund.


Abgang und Fazit:

Holz paart sich mit starken Röstaromen. Dazu kommen gebrannte Mandeln und Kaffe. Leider hat der Black Bush wohl auch etwas in der Flasche gelitten. Heute nur 65 Punkte.


Bushmills 10yrs.


Geruch:

Spätestens bei diesem dritten Bushmills wird mir klar, dass die Gerstennote für mich einer der Grundbausteine für einen Bushmills ist. Auch wenn dies natürlich auch für andere Whisk(e)y´s gilt, scheint Sie mir hier recht dominant. Dazu kommen rote Früchte wie Kirsche und Johannisbeere und etwas Grapefruit.


Geschmack:

Der Geschmack ist deutlich flacher als die Nase. Holz, Pfeffer und das Gerstenaroma sind dominierend. Auf der Obst-Seite spielt die Kirsche die Hauptrolle in einem Duett mit der Orange.


Abgang und Fazit:

Zu Gerste und Heu gesellen sich Walnuss und ein deutliche Holznoten. Der Abgang ist wenig fruchtig und entwickelt doch etwas Pfeffer. Insgesamt ist der Bushmills 10 das, was er sein sollte. Ein günstiger Ire der auf seinem Niveau gut ist, so wie er ist. 74 Punkte


Bushmills 12yrs.


Geruch:

Der Geruch dieses Bushmills ist in Sachen Komplexität eine ganz andere Liga als die drei Vorgänger heute. Er lässt sich in drei Kategorien einteilen. In der ersten Kategorie sind Eiche, Gerste und Sandelholz. In der Zweiten Orange, Aprikose und Pfirsich. Und in der dritten Feige und Kirsche.


Geschmack:

Ich würde den Geschmack niemals als schlecht bezeichnen, aber er ist der schwächste Teil dieses Malts. Die Geschmackskomponenten sind gut verwoben und im Grunde eine Mischung aus 4 Komponenten: Orange, Pfirsich, Eiche und Sandelholz.


Abgang und Fazit:

Das Finish ist wieder auf dem selben hohen Niveau wie die Nase. Zu dem wirklich charakteristischen Sandelholz und Eichengeschmack gesellen sich Espresso, Mandeln und Bitterschokolade. Das Finish ist lang und wärmend. Insgesamt ist das ein wirklich netter Dram, den es leider nur in der Destillerie gab, und den man mittlerweile in dieser Form nun nicht mehr bekommt. Für mich gute 83 Punkte und immer wieder ein gern gesehener Gast im Glas.


Bushmills 16yrs.


Geruch:

In Rotwein eingelegte Aprikose, Eiche und einige sehr süße Noten bestimmen die Nase. Rosine, Himbeeren und Banane. Komischerweise ist die Gerste kaum da.


Geschmack:

Das ist mit Abstand der fruchtigste und süßeste Antritt bisher. Auch hier bekomme ich wieder viel Aprikose, eine Mischung aus Himbeeren und Kirschen und dazu Haferflocken mit Banane.


Abgang und Fazit:

Ein etwas seichter Beginn. Dann kommt Holz und etwas Pfeffer. Der Abgang ist nur sehr leicht bitter, mit Mandeln und Kaffee. Der Malt hat ein paar Schwächen ist aber im Prinzip wirklich gut. Der Abgang ist etwas zu schwach und eindimensional. Der Geruch und Geschmack haben mich aber überzeugt. 86 Punkte.


Bushmills 21yrs.


Geruch:

Im Grunde genommen finde ich hier die selben Aromen wie beim 12er. Maßgebend sind hier Aprikose, Pfirsich, Sandelholz und Eiche.


Geschmack:

Süße Aprikose trifft auf Datteln und etwas Holz. Ich warte auf Räucherstäbchen und auf Tabak und Leder. Es kommt aber leider nicht wirklich etwas. Dafür ist das, was da ist, sehr gut komponiert.


Abgang und Fazit:

Ein fast wässriger Start. Dann kommt etwas Nuss, Holz und Getreide. Mir fehlt im Abgang die Komplexität und ich vermisse die Aromen, die ich nach 21 Jahren erwartet hätte. Im Grunde genommen ist er dem 12er sehr ähnlich und ich kann auch bei den Punkten keinen Unterschied machen. 83 Punkte.


Was ist nun das Fazit dieses Saufgelages? Mein Fazit ist: Vergiss die Bushmills ohne Age-Statement, ich hatte auch schon aktuelle Abfüllungen davon im Glas und war nicht begeistert. Der 10er ist ein guter und günstiger Vertreter eines irischen Whiskeys. Bei den hochpreisigeren Bushmills siegt für mich der 16er. Er ist sehr fruchtig und hat ein nettes Aromenprofil. Der 12er und der 21er sind gut aber im Vergleich zum 16er zu teuer für das, was sie zu bieten haben. Zum Abschluss noch zwei Links zu den heutigen Gewinnern, auf die ihr gerne Klicken könnt um die Website zu unterstützen.




Und wie immer: Danke fürs Lesen!

Malthead



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