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Glendalough 13 Mizunara Tasting

Aktualisiert: 11. Jan. 2019


Glendalough 13 Mizunara, Tasting, Test, Whisky, Jim Murray, Whiskey

Vor nicht sehr langer Zeit haben 5 Freunde in Irland eine Brennerei eröffnet. Sie siedelten sich in einer geschichtsträchtigen Region an und übernahmen auch gleich deren Namen: Glendalough (Gleann Dá Loch - Tal der zwei Seen).


Da die Destillerie erst im Jahre 2014 gegründet wurde, drängt sich natürlich die Frage auf, wie ich mir bereits im Jahr 2017 ein 13-jähriges Destillat der 5 Herren kaufen konnte. Die Antwort ist recht simpel, der Whiskey wurde zugekauft. Für ein weiteres Produkt der Destille ist bekannt, dass die Cooley-Distillery das Grundprodukt lieferte und es ist davon auzugehen, dass dies auch hier der Fall ist. Nachdem der Whiskey also vermutlich 12 Jahre lang im Bourbonfass lag, wurde daraus kein Tyrconnell oder Connemara, sondern der Stoff wurde verkauft. Und was dann geschah ist etwas rätselhaft für mich.


Offiziell fand ein Mizunara-Finish statt, nur wie dies konkret aussah ist unbekannt. Es ist nicht bekannt wie lange der Whiskey gefinished wurde, es ist nicht bekannt ob es komplette Mizunarafässer waren oder "nur" Eichenfässer mit Mizunara-Deckeln. Und das größte Rätsel für mich ist, wie kamen diese 5 Freunde überhaupt an Mizunarafässer. In Japan herrscht eine Fässerkrise und ein Mizunara-Fass herzustellen dauert auf Grund der Eigenheiten des Holzes Jahrzehnte. Mir sind genau zwei Abfüllungen bekannt, die nicht aus Japan stammen, die zum Teil in Mizunara-Fässern gelagert wurden. Ein Bowmore mit Mizunara-Finish zum stolzen Preis und der Chivas Regal Mizunara, der aber wohl nicht so "blendend" schmeckt.


Dennoch kam dieser Whiskey zu einem Preis von zum Teil unter 70€ auf den Markt und spaltete die Whiskygemeinde. Mein spezieller Freund Jim Murray nannte den Stoff "Liquid Gold" und vergab 96 Punkte. Andere feine Geister fanden den Whiskey so gar nicht fein. Letztendlich landete der Whiskey bei einer Base-Bewertung von 87 Punkten.


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Geruch:

Der Geruch ist schon etwas ganz besonderes und man merkt direkt, das wird kein Standard-Whiskey. Tropische Noten von Cocos, Ananas, Pina Colada und Mango steigen aus dem Glas empor. Die blumigen und tropischen Noten vermischen sich mit Sandelholz und Räucherstäbchen. Wer diesen Whiskey noch nicht im Glas hatte wird wirklich überrascht sein, wenn er ihn zum ersten Mal erschnuppert.


Geschmack:

Das Mundgefühl startet weich und süß, die tropischen, fruchtigen Noten dominieren zunächst. Dann kommt die Power des Holzes durch. Gewürze, Sandelholz und ein kräftiges prickeln auf der Zunge lassen den Mund trocken werden.


Abgang:

Ein vergleichsweise kräftiger Abgang für einen Iren. Viel Sandelholz und Pfeffer dominieren den Abgang. Die tropischen Fruchtnoten treten in den Hintergrund. das Finish ist lang und wird gegen Ende nussiger und ganz leicht bitter.


Fazit:

Hier ein Fazit zu ziehen ist gar nicht so leicht. Ich will diesen Whiskey nicht täglich im Glas haben, dafür ist er einfach zu untypisch. Aber er ist durchaus komplex und eine sehr gelungene Abwechslung. Ich bin froh eine Flasche in der Bar zu haben und nippe immer wieder mal gerne an diesem Exoten. Neben der Entstehung und dem Preis dieser Abfüllung wundert mich, dass er immer noch vielerorts verfügbar ist. Es gibt keinen anderen Whiskey mit einem Mizunara-Finish, und der Preis beträgt nur ca. 4% eines Bowmore-Mizunara. Wie hoch die Auflage des Glendalough 13 Mizunara war ist also ein weiteres Rätsel rund um diese Abfüllung.

Von mir bekommt dieser Mystery-Malt auf Grund all dieser Fakten und Nicht-Fakten und des außergewöhnlichen und guten Geschmacks 88 Punkte.

Shoplink:


Danke fürs Lesen

Malthead


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