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Lagavulin 16 Tasting - Die blaue Gauloise unter den Standards


Lagavulin 16, Tasting, verkostung, Verkostungsnotiz, Port Ellen

Der Lagavulin 16 ist ein echter Klassiker unter den Standard-Abfüllungen. Seit mehr als 30 Jahren wird er ohne große Veränderungen im Design und Geschmack verkauft und erreicht dabei gleichbleibend gute Bewertungen. Mancher wird jetzt einwerfen: Der Peat! Der Peat wurde schwächer! Wurde er das? Ich kann es nicht beurteilen. Und ich finde ihn immer noch ziemlich "peaty".

Wenn man diesen Whisky jemandem einschenkt, der mit Rauch nichts anfangen kann, dann provoziert man wildes, fontänenhaftes Rumgespucke. Aber die Islay-Fans und Peat-Heads sind hier genau richtig. Ich schrieb oben von der blauen Gauloise unter den Standards, denn für mich ist diese Zigarette, und damit meine ich die ohne Filter und mit pechschwarzem Tabak, genau wie der Lagavulin 16. Du kannst einem Nichtraucher eine Marlboro light anbieten wenn er mal auf einer Party eine Rauchen will, aber keine blaue Gauloise. Und du kannst jemandem der keinen Whisky trinkt einen Glenmorangie 10 hinstellen, wenn er doch mal ein Schlückchen probieren möchte, aber keinen Lagavulin 16.

Soweit zu meinen subjektiven Gedanken. Objektiv muss man festhalten. Auch wenn die Preisschraube vorm Lagavulin 16 nicht ganz halt gemacht hat, bekommt man hier für einen mittlerweile fast lächerlichen Preis einen 16-jährigen Islay-Malt. Wenn man einen gleichaltrigen Laphroaig, Ardbeg oder Caol Ila kauft, ist man schon deutlich mehr Geld los.


Tasting


Geruch:

Wie nicht anders erwartet kommt erstmal Lagerfeuer-Stimmung auf. Speck, Eichenrauch, Eiche und Asche sind ganz klar zu erkennen. Gepaart ist das ganze mit etwas Erde und Heu. Dazu kommen Vanille und einige Citrus-Aromen. Insgesamt riecht das ganze ein bisschen wie mein Pullover nach einem netten Raclette-Abend.


Geschmack:

Der Lagavulin 16 ist im Antritt recht süß. Hier kommt die Vanille schön durch. Der Malt hat auch ordentlich Pfeffer und ist insgesamt einfach sehr aromatisch. Von Lagerfeuer ist im Geschmack nicht so viel zu spüren. Der Bacon ist noch da, der Rauch nicht so sehr.


Abgang:

Da ist es wieder. Das Lagerfeuer-Feeling. Es schmeckt nach Rauch und kalter Asche gepaart mit Holzkohle. Auch das Eichenfass kommt im Finish ganz gut durch und neben dem puren Holz schmeckt man so auch noch Walnuss und Tabak-Aromen. Das Finish ist hier schon recht lang und natürlich geprägt vom Rauch.


Fazit:

Vieles habe ich schon vorweg genommen, einiges bleibt jedoch noch zu erwähnen. Man bekommt hier für sein Geld viel geboten und der Malt ist komplex und aromatisch. Man bekommt sicher keinen Malt, der jedem schmeckt, was bei getorften Malts aber auch normal ist. In der Whiskybase liegen die Bewertungen über die Jahre hinweg bei einem Schnitt von grob 86 Punkten. Der Malt schmeckt den Leuten also. Ich persönlich bin kein Peat-Fan und ich gebe dem Lagavulin 16 daher nur 82 Punkte. Das ist jedoch subjektiv und ich darf das auch, is ja mein Blog. Allen Peat-Fans rate ich aber zum Kauf. Das PLV (Preis-Leistungs-Verhältnis) ist hier wirklich traumhaft.


Danke fürs Lesen.

Malthead

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